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Chengde - Die Stadt im Norden

Ein Stück Tibet unweit von Beijing!

Chengde (承德市 Chéngdé shì) ist eine Großstadt in der Provinz Hebei (河北省 Héběi Shěng). Diese Provinz liegt im nördlichen China und umschließt die Metropolen Beijing und Tianjin komplett. Der Name der Provinz setzt sich aus hé (河 – „Fluss“) und běi (北 – „Norden“) zusammen, was soviel bedeutet wie „nördlich des Flusses“. Dabei wird sich auf den Gelben Fluss (黄河 Huáng Hé) bezogen. Chengde ist eine bezirksfreie Stadt und liegt ungefähr 160 km nordöstlich von Beijing.

Im Jahr 1703 wurde Chengde vom Qing-Kaiser Kangxi (康熙 Kāngxī) als Standort für seine Sommerresidenz ausgewählt und dafür wurde ein neuer kaiserlicher Sommerpalast (避暑 山庄 Bì Shŭ Shānzhuāng, buchstäblich „Bergvilla zur Vermeidung der Hitze“) errichtet. Diese Sommerresidenz wurde auch von den Kaisern Yongzheng (雍正帝Yōngzhèng dì) und Qianlong (乾隆帝 qiánlóng dì ) genutzt. Nachdem der Regierungssitz des Kaisers jedes Jahr von April bis Oktober von Beijing nach Chengde verlegt wurde, wurde aus dieser provinziellen Stadt immer, für eine kurze Zeit, ein politisches Machtzentrum von dem aus die Geschicke des ganzen chinesischen Reiches aus gelenkt wurden.

Sehenswürdigkeiten
Der Putuo Zongcheng Tempel von Chengde ist ein buddhistischer Tempelkomplex aus der Qing-Dynastie, der zwischen 1767 und 1771 während der Herrschaft des Qianlong-Kaisers (1735-1796) erbaut wurde. Das chinesische Wort Pǔtuózōngchéng (普陀宗乘) ist eine Übersetzung des tibetischen Wortes für Potala, da der Tempel dem Potala-Palast in Tibet nachempfunden wurde. Der Tempel stellt eine Verschmelzung chinesischer und tibetischer Baustile dar und soll den Zusammenhalt symbolisieren. Diese Anlagen ist einer der acht äußeren Tempel von Chengde. Die Tempelanlage umfasst eine Fläche von etwa 220.000 Quadratmetern und ist damit eine der größten in China. Viele der Hallen und Pavillons sind mit Kupfer- und Goldziegeldächern geschmückt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Puning-Tempel (普宁寺Pǔníng Sì, „Der Tempel des universellen Friedens“). Allgemein wird der buddhistische Komplex auch als „Großer Buddha-Tempel“ bezeichnet. Auch diese Anlagen wurde 1755 während der Herrschaft des Qianlong-Kaisers erbaut. Der Puning-Tempel liegt nur unweit des Putuo Zongcheng Tempels und gehört gleichermaßen zu den „Acht äußeren Tempeln“ von Chengde. Der Puning-Tempel wurde ebenfalls im tibetischen Stil erbaut und dem Samye-Kloster, einer heiligen lamaistischen Stätte in Tibet, nachempfunden. Dort befindet sich die Statue der „Tausendarmigen Guanyin (Avalokiteśvara)“, die eine Höhe von 22,23 m hat. Damit ist diese Holzstatue eine der größten Holzskulpturen Chinas. Die Statue selbst besteht aus fünf Holzarten, darunter Kiefern, Zypressen, Ulmen, Tannen und Linden.

Der Pule-Tempel (普乐寺Pǔlè Sì, „Tempel der Universalen Freude“, bzw. „Tempel des Allgemeinen Glückes), im Volksmund auch „runder Pavillon“ (圆亭子Yuán Tíngzi) genannt, befindet sich im Nordosten von Chengde. Der Tempel erstreckt sich über eine Fläche von 2,4 ha und wurde in gleicherweise in einer Mischung aus chinesischem und tibetischem Stil erbaut. Das Gebäude im hinteren Teil des Komplexes ist eine verkleinerte Nachbildung der bekannten „Halle der Ernteopfer“. Das Original befindet sich im Himmelstempels in Beijing. Der Tempel wurde errichtet, um die jährlichen Tributdelegationen mongolischer Würdenträger zu empfangen.

Essen und Trinken
In der Hebei Küche (冀菜Jì cài) wird der salzige Geschmack bevorzugt und die Speisen werden meist schnell im Wok angebraten, frittiert oder sautiert. Als eine der führenden „Agrarprovinzen“ Chinas (vor allem Weizen, Baumwolle und Sonnenblumenöl) gibt es seit langer Zeit viele lokale Spezialitäten, die auch von der kaiserliche Küche Pekings inspiriert wurden. Die Küche unterteilt sich sogar in die mittlere, und südliche Hebei Küche sowie in die östliche Fischküche Hebeis. Außerdem wird die „königliche Sommerpalast Küche aus Chengde“ extra aufgeführt.

Typische Ji-Gerichte sind sautierte Hühnerbrust, sautierte Hähnchenbrust mit grüner Paprika und Karotten, Hühnchen mit Kastanien, geschmorter Chinakohl mit Kastanien, kurz gebratene Schweinenieren, frittierte Garnelen, frittierte Krabben, geschmorte Scholle, geschmorter Karpfen mit Tofu, Garnelen „nach Chang-Stil“, Tofu mit Sojasprossen und frittierte Pfannkuchen mit grüner Bohnenpaste.

Tipps
Eine weitere beliebte Attraktion unweit von Chengde ist der „Vorschlaghammer“ (磬锤峰 Qìng chuí fēng). Dies ist eine große Felsformation in Form eines umgekehrten Vorschlaghammers. Auch der „Zwillingshügel“ (双塔山Shuāng tǎshān), der 15 km westlich von Chengde liegt, ist einen kleinen Ausflug wert, da die beiden Felsen ein interessantes Naturschauspiel darstellen. Außerdem gibt es viele weitere Berge, Täler und Graslandschaften, die innerhalb der Stadtgrenzen zum Wandern einladen.