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Xiamen - Tür zum Haus

Ein kleines Inselparadies im Süden Chinas

Xiamen (厦门市xiàmén shì) liegt mit dem Hochgeschwindigkeitszug gute 7 Stunden südlich von Shanghai in der Provinz Fujian, die sich bereits auf der Höhe Taiwans befindet. Xiamen als Metropolregion verteilt sich auf das Festland, wo auch der Bahnhof liegt, aber das Herz der Stadt Xiamen liegt auf der gleichnamigen Insel Xiamen. Die Stadt ist berühmt für das angenehme milde Klima und die saubere Luft sowie die Xiamen Universität. Sie gehört zu den besten und schönsten des ganzen Landes.

Die Insel Gulangyu
Eine ganz besondere Perle ist die vorgelagerte Insel Gulangyu (鼓浪屿 gǔlàng yǔ). Die Insel wurde von mehreren Staaten nach dem Opiumkrieg besetzt und es wurden ausländische Konzessionen, wie in Shanghai, gegründet. Noch heute zeugen die meisten Bauten auf der Insel von der kolonialen Vergangenheit. Die Insel lebt fast gänzlich von Tagestouristen, aber man kann auch auf der Insel übernachten. Autos sind auf der Insel verboten und nur einige Elektroautos sind erlaubt. Wenn man etwas abseits der Touristenpfade sich bewegt, kann man eine herrliche Ruhe, schöne Landschaft und tolle Architektur bewundern. Gulangyu hat neben dem offiziellen Namen auch noch den Namen Klavierinsel (钢琴之岛 gāngqín zhī dǎo). Unter diesem Namen ist die Insel in ganz China bekannt, denn hier gibt es die größte Klavierdichte pro Kopf in ganz China.

Museen & Sehenswertes
Die Hulishan Festung (胡里山炮台 hú lǐshān pàotái) ist eine sehr bemerkenswerte Festungsanlage aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Sie ist eine Mischung aus chinesischem und europäischem Festungsbau der damaligen Zeit. Mit der Hilfe eines preußischen Offiziers wurde die Anlage geplant und gebaut. Noch heute zeugt eine von ehemals zwei Krupp Kanonen von der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit. Die Kanone ist die größte und älteste noch erhaltene Waffe dieser Art. Tauchen Sie in eine vergangene Welt ein und genießen Sie einen fantastischen Blick über die Bucht.

Unweit von der Festungsanlage lohnt sich ein Besuch im Zengcuoan Dorf (曾厝垵村 céng cuò ǎn cūn). Dieses ist ein ehemaliges Fischerdorf, welches durch kleine Gassen, viele verschiedene Essensstände und beschauliche Unterkunftsmöglichkeiten besticht. Aber Vorsicht, teilweise kann es sehr eng und laut werden. Besonders, wenn so einige chinesische Reisegruppen hindurchgeführt werden, aber ein Besuch lohnt sich allemal.

Die Zhongshan Fußgängerzone (中山路步行街 zhōngshān lù bùxíngjiē) lädt zum Shoppen und Schlendern ein und befindet sich im Herzen von Xiamen. Die Straße ist von historischen Gebäuden im europäischen Stil gesäumt.

Parks
Der botanische Garten (万石植物园 wànshí Zhíwùyuán) gehört zu den schönsten Gärten Chinas und sollte nicht ausgelassen werden. 1,8 Millionen Bäume und 4.000 Arten lassen diese Anlage zu einem Paradies werden. Kombinieren Sie den Besuch mit einem Besuch des Wanshilian Tempels (万石莲寺 wàn shí lián sì).

Essen und Trinken
Die Küche orientiert sich an der Fujian Küche, die als frisch, leicht, knusprig und leicht scharf im Geschmack eingeordnet wird. Die Köche aus dieser Region sind berühmt für ihre Fingerfertigkeiten mit dem chinesischen Küchenmesser. Die Schnitttechniken sind speziell an die Geschmackserlebnisse angepasst. Besonders wichtig sind Suppen und Brühen, in die viel Zeit und Liebe gesteckt werden. In der Region ist es erst eine richtige Mahlzeit, wenn man eine Suppe dabei hat. Man sagt, das eine Mahlzeit ohne Suppe nicht zu akzeptieren sei.

Sie sollten unbedingt folgende Gerichte probieren:

  • “Buddha springt über die Mauer” (Buddha Jumps Over the Wall, 佛跳墙 fó tiào qiáng) ist eine Suppe aus Fisch, Fleisch, Pilzen sowie Gemüse und die Zubereitung dauert mindestens 2 Tage. Einer Legende nach kochten Durchreisende vor einem Tempel eine Suppe. Obwohl Mönche kein Fleisch essen dürfen, sprang einer der Mönche über die Mauer. Ein Dichter unter den Reisenden sagte, dass sogar Buddha über die Mauer gesprungen wäre, um das köstliche Gericht zu essen.
  • Austern Omelett (蚵仔煎hézǎijiān) ist ein Snack, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
  • Eine kulinarische Erfahrung der etwas anderen Art in Xiamen ist der Meeressandwurm in Gelee (土笋冻tǔ sǔn dòng). Vom Geschmack erinnert es an das deutsche Sauerfleisch. Wer also gerne säuerlichen Aspik mag, der sollte dies unbedingt probieren.

Der Name Xiamen bedeutet „Tür zum Haus“, die sich auf die Jahrhunderte alte Rolle der Stadt als Tor nach China bezieht. Verbringen Sie hier ein langes Wochenende, entspannen Sie auf der autofreien Insel und lassen Sie sich von der historischen Mischung aus West und Ost verzaubern.

Interessant
Das Festland ist landesweit berühmt für eine sehr große Ansammlung von Hakka Siedlungen. Die Hakka (客家人kèjiā rén) gehören zu einer der 8 han-Volksgruppen mit einer eigenen Sprache und weisen sehr eigene kulturelle Besonderheiten auf. Ursprünglich stammte diese Volksgruppe vom Baikalsee in Sibirien. Von dort gab es mehrere Migrationsbewegungen nach Südchina und von dort aus weiter nach Taiwan, Südostasien, Nord- und Mittelamerika sowie nach Australien, so dass man überall auf Hakka treffen kann.

Am bekanntesten sind vor allem die Häuser/Dörfer der Hakka, die an Bollwerke erinnern. Diese teilen sich in Rundbauten, Tulou (圆楼 yuánlóu) genannt sowie die in quadratische Bauten (方楼 fānglóu) auf. Die mehrere Meter dicken Mauern bestehen aus Lehm. Sie haben meist drei bis fünf Stockwerke und die größten Tulou beherbergen bis zu 800 Personen, die zu einem „Clan“ gehören. Als Verteidigungsbauwerke besitzen sie fast keine Fenster nach außen und nur einen einzigen Eingang. Die Räume sind wie Tortenstücke um einen großen Innenhof aufgeteilt. Von außen wirken die Anlagen sehr schlicht, aber im Inneren sind diese sehr oft mit kunstvollen Holzarbeiten dekoriert. Ein Tagesausflug zu diesem UNESCO Weltkulturerbe sollte unbedingt eingeplant werden.